Der SPD Kreisverband Heinsberg stellt die Weichen auf Zukunft. Neuer Vorstand gewählt und viele Anträge beschlossen.
Auf dem diesjährigen ordentlichen Kreisparteitag hat die Kreis-SPD einen Aufbruch gewagt. Im Zentrum des Parteitags standen dabei die Vorstandswahlen, bei denen die 78 erschienenen Delegierten eine spannende Auswahl hatten. Bereits zu Beginn der Konferenz setzte sich im ersten Wahlgang der Übach-Palenberger Lars Kleinsteuber als neuer Vorsitzender durch. Die Delegierten entschieden sich mit 40 zu 36 Stimmen (bei zwei Enthaltungen) für den früheren Juso Kreisvorsitzenden. Er setzte sich damit gegen den langjährigen Amtsinhaber Norbert Spinrath durch.
Personeller Aufbruch
Der neue SPD Kreisvorsitzende Lars Kleinsteuber hat sich mit seinem Team für die kommenden Jahre viel vorgenommen. Derzeit arbeitet er als Gigabitkoordinator bei der StädteRegion und befindet sich aktuell in den letzten Zügen seiner Masterarbeit im Fach Politikwissenschaft an der RWTH Aachen. Mitglied der SPD ist er seit seinem fünfzehnten Lebensjahr und hat seitdem bereits viele unterschiedliche Aufgaben in der Partei und bei den Jusos übernommen. 2016 gehörte er dem Kreisvorstand zum ersten Mal als Beisitzer an, 2018 wurde er stellvertretender Vorsitzender. Jetzt begibt er sich mit einem starken Programm und verändertem Team daran, den SPD Kreisverband in die Zukunft zu führen. Im Kern steht dabei die Reformierung und Verbesserung der Parteistrukturen und die Sichtbarkeit nach außen. Der SPD im Kreis soll dabei ein neuer Spirit und neues Selbstbewusstsein gegeben werden, um noch attraktiver zu werden.
Bei diesem Projekt wird er durch vier stellvertretende Vorsitzende unterstützt. Wiedergewählt wurden die Landtagskandidatin und stellv. Landrätin Andrea Reh aus Gangelt, Kreistagsfraktionsvorsitzender Ralf Derichs aus Erkelenz und Dietmar Moll aus Hückelhoven. Neu in der Riege der Stellvertreter ist Thorsten Neumann aus Waldfeucht. Ebenfalls in den geschäftsführenden Vorstand wiedergewählt wurden Dr. Hans Josef Voßenkaul (Heinsberg) als Schriftführer und Michael Kox (Wassenberg) als Kassierer. Der Vorstand wird durch 13 Beisitzer*innen komplettiert: Katharina Gläsmann (Erkelenz), Heike Becker (Geilenkirchen), Heike Simons (Wassenberg), Christoph Nilles (Übach-Palenberg), Maurice Korsten (Hückelhoven), Sophia Heymes (Hückelhoven), Manuela Lanik (Hückelhoven), Christoph Meiers (Selfkant), Ulrike Leenders (Übach-Palenberg), Christian van de Berg (Gangelt), Karin Bonitz (Wegberg), Ilse Lüngen (Heinsberg) und Thomas Jahn (Erkelenz).
Inhaltlicher Aufbruch
Auf dem diesjährigen Parteitag haben die Genoss*innen allerdings nicht nur einen neuen Vorstand gewählt, sondern sich ebenso intensiv mit der inhaltlichen Gestaltung ihrer Arbeit befasst. Dabei wurden in fundierten Debatten viele Anträge zu den Themen Mobilität, Wohnen, Klimaschutz und Strukturwandel, Familienfreundlichkeit oder Migration beraten und beschlossen.
Besonderen Fokus richten die Sozialdemokrat*innen in den nächsten Monaten auf die Landtagswahl. „Die NRW-Bildungsministerin Gebauer (FDP) hat gerade durch ihre Kommunikation in der Corona-Krise bewiesen, dass das Thema Bildung in den Händen der schwarz-gelben Landesregierung nicht gut aufgehoben ist“, so Kleinsteuber. Mit Andrea Reh schicke die Kreis-SPD eine von dieser Politik betroffene Schulleiterin als Landtagskandidatin ins Rennen, die aus erster Hand ihre Erfahrungen einbringen kann.
Dringenden Handlungsbedarf sieht die SPD auch bei der Einrichtung einer Pflegekammer in Nordrhein-Westfalen. So fordert die SPD-Landtagsfraktion ein vorübergehendes Moratorium für die Pflegekammer, die Entstehung einer Parallelorganisation wie der Kassenärztlichen Vereinigung ohne demokratische Kontrolle müsse unbedingt verhindert werden. Ebenso gibt es beim Thema Krankenhausfinanzierung viel zu tun, dies zeigen nicht zuletzt die aktuellen Entwicklungen rund um die Kreis Heinsberger Krankenhäuser, sowie die Schließung der Geilenkirchener Notdienstpraxis. Heike Simons kann hierbei als Landtagskandidatin und Altenpflegerin im Sozialen Dienst auch praxisnahe Erfahrungen in die Politik einfließen lassen.
Ziel des neuen Vorstandes ist es, den Kreis Heinsberg endlich rot zu färben. Ein erster wichtige Schritt ist dabei schon im kommenden Frühjahr ein starker Landtagswahlkampf mit positiven Ergebnissen für die beiden Kandidatinnen.
Der neue Kreisvorsitzende Lars Kleinsteuber versäumte es nicht, dem ausgeschiedenen Vorsitzenden Norbert Spinrath einen herzlichen Dank für sein unvergleichliches unermüdliches politische Engagement auszusprechen. Spinrath hatte hat die Kreis-SPD und die gesamte politische Landschaft entscheidend geprägt. Seine gelebte Solidarität, Offenheit und aufopfernder Einsatz haben ihn lange Zeit zu dem Gesicht der Kreis-SPD gemacht. Für diese große Lebensleistung dankten ihm die Delegierten zu Recht mit langanhaltenden stehenden Ovationen.