Die SPD-Kreistagsfraktion beantragt zur Sitzung des nächsten Kreistags die Einrichtung einer Verbraucherberatungsstelle. Dazu möge der Landrat Verhandlungen mit der Landesregierung und der Verbraucherzentrale NRW aufnehmen.
Andrea Reh, Kreistagsmitglied und stellvertretende Landrätin, erläutert: „Wir haben das Thema noch einmal aufgegriffen, nachdem sich ein Bürger an uns gewandt hat. Leider konnte er weder in der Nachbarkommune noch über das Kontaktformular der Verbraucherzentrale NRW eine Beratung in Anspruch nehmen. Die Begründung lautete, dass der Kreis Heinsberg, in dem der Wohnsitz des Betroffenen liegt, nicht an der Allgemeine Verbraucherarbeit der Verbraucherzentrale NRW partizipiert. Es kann nicht sein, dass unsere Bürgerinnen und Bürger in der Verbraucherberatung als Bürger zweiter Klasse behandelt werden. Eine allgemeine Verbraucherarbeit ist im Kreis Heinsberg längst überfällig.“
Die Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten erinnern daran, dass in der Vergangenheit Argumente wie der Kostenfaktor, bestehende digitale oder telefonische Beratungsangebote anderer Anbieter und Verbraucherberatungen in Nachbarkommunen angebracht wurden. Ralf Derichs, Fraktionsvorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion, kann diese nicht nachvollziehen und sagt: „In der Praxis zeigt sich, dass Verbraucherberatungsstellen trotz anderer digitaler und telefonischer Beratungen nicht überflüssig geworden sind. Im Gegenteil: Das Land NRW sieht den Bedarf weiterhin und fördert die Beratung in den Kommunen mit 50 % der Kosten. Das zuständige Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz NRW ist bestrebt, das Angebot der Verbraucherzentralen – sowohl digital als auch in Form von örtlichen Beratungsstellen – zielgerichtet auszubauen und noch weiter zu verbessern.“
„Die SPD-Kreistagsfraktion hat in der Vergangenheit immer wieder auf die fehlende Verbraucherberatung im Kreis Heinsberg hingewiesen. Auch heute ist der Kreis Heinsberg eine der wenigen Kommunen in NRW ohne ein Angebot für eine allgemeine Verbraucherberatung der Verbraucherzentrale NRW. Es ist Zeit, dass sich dies ändert.“ ergänzt Reh.
Über den Antrag entscheidet der Kreistag in seiner nächsten Sitzung am 2. Juli.