Die Landesregierung hat nun bekanntgegeben, welche Kommunen als Modellregionen für Corona-Öffnungsstrategien gewählt wurden. Der Kreis Heinsberg ist nicht darunter. „Diese Entscheidung habe ich zur Kenntnis genommen und bedaure sie außerordentlich“, sagt Ralf Derichs, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Kreistag Heinsberg. „Die Berücksichtigung bei der Auswahl der Modellregionen wäre nicht nur ein gutes Signal für die Menschen im Kreis Heinsberg gewesen. Der Kreis wäre aus meiner Sicht auch prädestiniert für ein solches Modellvorhaben. Wir waren im vergangenen Jahr als erstes in Nordrhein-Westfalen stark von der Pandemie betroffen und haben seinerzeit in Zusammenarbeit mit der Universität Bonn bereits eine gute Datenlage zur Pandemie zusammengetragen. Aufgrund der guten Voraussetzungen stellt sich die Frage, ob eine Ablehnung der Bewerbung nicht als Ergebnis der Kritik von Landrat Stephan Pusch an der Pandemiestrategie der Landesregierung in den letzten Wochen zu werten ist.“ so Derichs weiter. Die Entscheidung ist umso erstaunlicher, als dass der Kreis Heinsberg – anders als andere berücksichtigte Städte und Kreise – eine Inzidenz von unter 100 aufweist. Dass der Kreis Heinsberg nicht als Modellkommune berücksichtigt wurde, ist auch vor dem Hintergrund der angesetzten Kriterien enttäuschend. Als wichtigstes Kriterium wurden die digitalen Fähigkeiten in den Bereichen der Nachverfolgung, Testung und Impfung gewertet. Vor zwei Jahren hat der Kreis das Ziel gefasst, „Digitalkreis Nummer 1“ in Nordrhein-Westfalen zu werden. Dieses Ziel scheint demnach – jedenfalls nach Auffassung der Landesregierung – noch lange nicht erreicht zu sein.