„Anfang April wurden die Niederlande zum Hochinzidenzgebiet erklärt. Die Fallzahlen sind insbesondere auch in der Grenzregion auf einem hohen Niveau. Daher fordern wir die Landesregierung auf, sich für mehr Impfstoffdosen für die Grenzregion einzusetzen. “ so Norbert Spinrath, SPD-Kreisvorsitzender und Ralf Derichs, Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion. „Als die Infektionszahlen in Grenzregionen Tschechiens im Februar und März und später in Frankreich hochschnellten, wurden zusätzliche Impfstoffdosen zur Verfügung gestellt, um so schnell wie möglich die Lage beherrschbar zu machen“, begründen sie weiter.
Die Inzidenzen im niederländischen Limburg bis zu 655 in Horst aan de Maas, in einer Reihe von Gemeinden liegen aktuell deutlich über der 400er Grenze.
Ralf Derichs erinnert daran, dass Landrat Pusch und Städteregionsrat Grüttemeier schon Anfang März eine entsprechende Forderung gestellt hatten, die aber abschlägig beschieden wurde. „Damals lag die Inzidenz in den Niederlanden um die 200. Jetzt liegt sie, für die gesamte Niederlande betrachtet, bei über 300. Die Inzidenzzahlen der niederländischen Nachbarkommunen liegen über denen der deutschen Kommunen. Es muss endlich gehandelt werden, um die Menschen in der Grenzregion besser vor dem Virus zu schützen.“
Spinrath und Derichs betonen, dass es in der Grenzregion zum ganz normalen Leben gehört, hin und her über die Grenze, die kaum jemand noch als solche empfinde und deren genauen Verlauf man oftmals nicht mal mehr kenne, wechseln. Zum Einkaufen, zu Arztbesuchen, zum Besuch oder der Pflege von Familienangehörigen, zum Schulbesuch, „aber insbesondere zum Arbeiten oder zur Ausbildung verzeichnen wir immer mehr Grenzgänger“, so Derichs. Diese seien für die Arbeitgeber unverzichtbar.
Spinrath bezeichnet es als richtig, dass die vor sechs Wochen von den Ministerpräsidenten an der tschechischen und an der französischen Grenze geforderten zusätzlichen Impfdosen in großem Umfang zugesagt und auch sehr schnell geliefert worden seien. „Skandalös wäre es, wenn Minister-präsident Laschet und NRW-Gesundheitsminister Laumann keine zusätzlichen Lieferungen beantragten und auch beim Bundesgesundheitsminister durchsetzten“, so Spinrath weiter. „Die aktuellen Inzidenzwerte in Limburg sind durchaus mit den damaligen in Tschechien und Frankreich vergleichbar. Die Gesundheit der Menschen in den NRW-Grenzregionen und im benachbarten Limburg muss denselben Stellenwert haben.“