SPD Kreis Heinsberg nominiert Direktkandidatinnen für die beiden Wahlkreise zur kommenden Landtagswahl im Mai 2022.
Nach der Wahl ist vor der Wahl. So steht direkt nach der Bundestagswahl 2021 im kommenden Mai die Landtagswahl NRW an. Hierauf haben sich die Genoss*innen der SPD Kreis Heinsberg bei der Wahlkreis- und Delegiertenkonferenz am vergangenen Montag in der Festhalle Waldfeucht-Braunsrath eingeschworen. Das gute Ergebnis der SPD bei der Bundestagswahl soll dabei den nötigen Schwung und Rückenwind in Richtung Düsseldorf bringen. Dieser Rückenwind soll in den kommenden Monaten gleich zwei Sozialdemokratinnen aus dem Kreis Heinsberg in den Landtag wehen.
Traditionell wird der Kreis Heinsberg zur Landtagswahl entlang der Rur in zwei Wahlkreise geteilt. Im sogenannten Südkreis, dem Wahlkreis 9, liegen die Kommunen Übach-Palenberg, Geilenkirchen, Heinsberg, Gangelt, Selfkant und Waldfeucht. Im Nordkreis, Wahlkreis 10, findet man die Städte Wassenberg, Wegberg, Hückelhoven und Erkelenz. Mit gleich zwei weiblichen Kandidatinnen setzt die SPD Kreis Heinsberg in den kommenden Monaten ein deutliches Zeichen an die politische Konkurrenz. Zwei Starke Frauen, mit starken Persönlichkeiten und großem politischen Einsatz werden in der nächsten Zeit alles daran setzen, nicht nur gute Listenplätze zu erringen, sondern besonders den Kreis Heinsberg in zweifacher Sicht rot zu färben und beide Wahlkreise erstmals direkt zu gewinnen.
Der Südkreis
Im Südkreis soll dieses Unterfangen Andrea Reh aus Gangelt gelingen. Die stellvertretende Landrätin ist bereits seit einigen Jahren in der Kreispolitik unterwegs. So war sie unteranderem das erste schwangere Mitglied des Kreistags, ein absolutes Novum in strukturkonservativen Altherrenriegen und damit eine Vorreiterin für die Partizipation von jungen Frauen in der Kreis Heinsberger Politik. Seit Herbst 2020 ist Andrea Reh auch die erste Frau im Amt als stellvertretende Landrätin. Nun möchte die zweifache Mutter und Grundschulrektorin in den Landtag einziehen. In Ihrer Vorstellungsrede ging sie dabei besonders auf Ihr Herzensthema Bildungspolitik ein. Hier habe das Land NRW viel aufzuholen. Für eine gute Bildungspolitik brauche es Praktikerinnen und Praktiker mit Alltagserfahrung im Landtag und der Landesregierung, deshalb – so Reh – sei es unerlässlich, dass die Schwarz-Gelbe Landesregierung und besonders die amtierende Bildungsministerin abgelöst werde. Die Konferenz unterstützte sie dabei nicht nur mit langanhaltendem Applaus, sondern auch mit der einstimmigen Wahl zur Direktkandidatin im Wahlkreis 9 (Heinsberg 1).
Der Nordkreis
Im Nordkreis wird Heike Simons Anlauf nehmen um den Sprung nach Düsseldorf zu schaffen. Die engagierte Altenpflegerin aus Wassenberg, die inzwischen im Sozialen Dienst arbeitet, will mit all ihrer Berufserfahrung nicht nur das Thema Pflege in die erste Reihe der Landespolitik bringen. Pflege ist aktuell vorrangig Landesaufgabe, daher sei der Landtag genau der richtige Ort um Ihre Themen zu platzieren. Von Arbeitsbedingungen, Personalmangel, Ausbeutung, Bürokratie über Mindest- und Tariflöhne gibt es hier viel zu tun. Aber auch abseits der Pflege gebe es viele Aufgaben die von der aktuellen Landesregierung verschlafen würden. Besonders spürbar sei dies gerade für viele junge Menschen, auch im Kreis Heinsberg, beim Thema bezahlbares Wohnen. Allein hier im Kreis sei dabei viel nachzuholen. Es sei unmöglich, dass Menschen sich das Wohnen in Ihren Heimatstädten kaum noch leisten können. Hier sei die Landespolitik besonders gefragt um den staatlich geförderten Wohnungsbau endlich zu stärken. Auch im Bereich Digitalisierung würden in NRW viele Gegenden und damit menschliche Lebenswege abgehängt und ausgebremst. Es brauche endlich Tempo beim Ausbau von Breitband- und Mobilfunkinfrastruktur, nicht nur in den Schulen. Der Kreis Heinsberg sei hier beim Mobilfunk besonders abgehängt, es sei Glück wenn man gerade mal nicht in einem Funkloch stünde. Hier müsse die neue Landesregierung dringend anpacken. Gemeinsam mit Andrea Reh möchte Heike Simons eine starke Heinsberger Allianz für einen Aufbruch auch in der Bildungs- und Jugendpolitik des Landes bilden und dafür sorgen, dass unser Land wieder zukunftsfähig gemacht wird. Das Schwarz-Gelbe Experiment in Düsseldorf sei gescheitert und müsse dringend abgelöst werden. Es werde Zeit das Land NRW wieder rot zu färben und soziale Politik für die Menschen im Land zu machen.
Keine einfache Entscheidung
So eindeutig wie im Südkreis verlief die Entscheidung im Nordkreis jedoch nicht. Demokratie besteht vor allem daraus eine Auswahl zu haben, und die war für die 75 anwesenden Delegierten der SPD Ortsvereine schwierig zu treffen. Denn neben Heike Simons bewarb sich auch Katharina Gläsmann aus Erkelenz um die Kandidatur für Nordkreis. Auch sie arbeitet in der Altenpflege und warf viele Punkte auf, welche vom Land in diesem Thema angegangen werden müssen. Darüber hinaus müsse das Land NRW endlich etwas für Zukunft unserer Kinder tun. Der Klimawandel und der Strukturwandel seien Themen die nicht einfach so weiter verschlafen werden dürfen. Auch sie erhielt dafür viel Zuspruch der Versammelten. So schwer die Entscheidung auch gefallen sein mag, eine Wahl endet immer mit einer Mehrheit. Diesmal entschied sich die Konferenz mit 40 zu 28 Stimmen (bei 7 Enthaltungen) für die Kandidatur von Heike Simons. Alle drei Genossinnen erklärten im Anschluss sich in den kommenden Monaten intensiv gegenseitig unterstützen zu wollen, um ein spitzen Ergebnis für die SPD im Kreis Heinsberg zu erkämpfen.
Dass das Vorhaben zweier roter Landtagsabgeordneter für den Kreis Heinsberg Realität werden könnte, darauf weisen bereits Zahlen der Vergangenheit hin. Bereits von 2005 bis 2010 war Ulla Meurer aus Heinsberg über die Landesliste in den Plenarsaal eingezogen. Auch im Nordkreis gelang es der SPD bei den Wahlen 2010 und 2012 dicht an den Kandidaten der CDU heranzukommen. Die SPD Kreis Heinsberg wird alles daran setzen diese Ergebnisse zu wiederholen und noch zu verbessern um einen progressiven Aufbruch für den Kreis und die Landespolitik zu schaffen. Für einen Regierungswechsel in Düsseldorf und eine gute sozialdemokratische Vertretung unseres Kreises im Landtag!